Kurz vor Derby zweigt die Gibb River Road rechts vom Highway ab. Am Anfang ist die noch recht unspektakulär, da es sich um eine ganz normale geteerte Landstraße handelt. Die Landschaft wird hier durch die vielen Boabs (bei uns Baobabs genannt) und Termitenhügel in verschiedenen Farben bestimmt. Nach etwa 75 km endet der geteerte Teil und es folgt die 570 km lange, teils sehr ausgefahrene, unbefestigte Piste. Nach 130 km zweigt die Straße zum Windjana Gorge National Park ab, wo ich die nächsten zwei Tage bleiben werde. Nach weiteren 20 km ist der Windjana Gorge Campground erreicht. Kurz vor Einbruch der Dämmerung erscheinen hier die ersten Kängurus. Wegen des Vollmondes sind auch andere nächtliche Besucher gut zu sehen
Kurz vor Derby beginnt sieAuf der ganzen Länge gibt’s WildwechselBoabs bestimmten die Landschaftund Termitenhügel
Heute morgen habe ich schon am Campground einge Wildtiere gesehen. Besonders interessant war der Milan, der hier am Boden nach Fressbarem gesucht hat. Sonst sind die immer sehr scheu und schwer zu fotografieren. Gegen 8:30 Uhr hab ich zuerst den Savannah Walk und anschließend die Windjana Gorge durchwandert. Das sind zusammen etwa 9 km. Auf dem Savannah Walk habe ich ein paar Kängurus gesehen. Leider kann man die im hohen Gras nicht fotografieren. Gleich hinter dem Eingang der Windjana Gorge kommt man zum ersten und größten Wasserloch. Hier sind jetzt in der Trockenzeit so etwa 100 Australkrokodile beheimatet. Auch wenn die nicht aggressiv sind ist das kein guter Platz zum Schwimmen gehen. Die Wasservögel lassen sich durch die Krokodile allerdings nicht stören. Im weiteren Verlauf der Schlucht gibt es noch mehrere kleinere Wasserlöcher. Auch dort gibt es Krokodile und jede Menge Wasservögel. Unter anderem habe ich Seidenreiher, Kormorane, Kukabaras und Milane gesehen. Außerdem verschiedene Libellen, Schmetterlinge, Eidechsen und Fledermäuse. Gegen 11:30 Uhr ist die Wanderung beendet. Es ist bereits so heiß das man schon im Schatten am schwitzen ist. Nach einer Pause im Campground beschließe ich zur Abkühlung zum Tunnel Creek National Park zu fahren.
Alles voll mit AustralkrokodilenIn der SchluchtDen Reiher stören die Crocs nichtAbendstimmung
Nach der Hitze in der Windjana Gorge ist der Tunnel Creek eine angenehme Abkühlung. Hier hat der Fluss im Laufe der Jahrmillionen eine Höhle durch das Gebirge gelöst. Am Eingang muss man mühsam über große Felsen klettern, bevor man in die erste große Halle der Höhle kommt. Hier ist es noch recht hell, da Licht über große Löcher in der Höhlendecke einfällt. Fast überall in der Hõhle steht Wasser und die Temperatur ist um einiges kühler als draußen. Folgt man dem Höhlenverlauf kommt man als nächstes in einen relativ niedrigen und sehr dunklen Teil der Höhle. Ohne Taschenlampe ist hier kein weiterkommen. Nach ca. 150 m ist schon wieder etwas Licht zu sehen und man nähert sich dem Teil der Höhle, wo ein Stück der Decke eingebrochen ist. Kurz darauf kommt man in einen Teil mit ziemlich sehenswerten großen Tropfsteinen. Danach folgt wieder ein längerer dunkler Abschnitt, in dem es ebenfalls schöne Tropfsteine zu sehen gibt, vorausgesetzt man hat eine starke Taschenlampe dabei. Hier ist die Höhlendecke mindestens 20 m hoch. Kurz darauf sieht man schon etwas Licht vom Ende der Höhle. Hier muss man nochmal durch tieferes Wasser wahten, bevor man schließlich das Ende der Höhle erreicht. Rechts an der Felswand gibt es Malereien der Aborigines zu bewundern. Folgt man dem Flusslauf kommt man zu mehreren Bäumen, die von Flughunden bevölkert sind. Die riechen ziemlich streng und machen auch am Tag, wo sie eigentlich ruhen, einen Höllenlärm. Zurück geht es wieder durch die Höhle, wo man nochmal die angenehme Kühle genießen kann. Am Abend hab ich noch den Sonnenuntergang an der Windjana Gorge bewundert. Morgen geht es weiter in die King Leopold Ranges.
Die erste HalleIm dunklen AbschnittHier ist die Decke eingebrochenTropfsteineDas Ende der Höhle wird sichtbarDer AusgangBlick zurück in die HöhleFelsmalereienFlughunde
Heute morgen bin ich zu den King Leopold Ranges gefahren. Die kurze Strecke von 100 km ist eine böse Wellblechpiste. Mit niedrigem Reifendruck kann man so zwischen 60 und 70 km/h fahren. Trotzdem rappelt es ordentlich im Troopy. An den Steigungs- und Gefällstrecken im Gebirge ist die Straße immerhin geteert. Es gibt einige schöne Aussichtspunkte. Um den Vormittag noch zu nutzen fahre ich zuerst zur Bell Gorge. Das sind 60 km, die ich später wieder zurück fahren muss. Die Bell Gorge ist wirklich toll. Es gibt einen Wasserfall, der zwar in der Trockenzeit nur wenig Wasser führt, aber erahnen lässt, welche Wassermassen hier in der Regenzeit herunter stürzen. Nach einem steilen und nur wenig markierten Abstieg kommt man am Fuß des Wasserfalls an. Hier gibt es mehrere große Wasserlöcher, die richtig tief sind und mit ihrem klaren Wasser zum Schwimmen einladen. Hier bin ich zwei Stunden geblieben und mehrere Male schwimmen gewesen. Das Wasser dürfte so um die 23° warm gewesen sein. Eine willkommene Abwechslung von der Hitze des Tages. Gegen 14 Uhr hab ich die Bell Gorge verlassen und mich auf den Weg zur Mount Hart Lodge am Ende der King Leopold Ranges gemacht. Das waren nochmal 110 km. Zu meiner Überraschung war die 50 km lange Piste zur Lodge in einem viel besseren Zustand als die Gibb. Lediglich die vielen Querungen von zur Zeit trocken Bachläufen waren wegen der groben Steine mit Vorsicht zu bewältigen. Die Lodge ist ein Stück Zivilisation in der Wildnis. Hier gibt es neben dem Campground auch Zelte und Zimmer zu mieten. Außerdem gibt es eine Bar und ein kleines Restaurant. Man kann sogar für 2$ den Liter Diesel tanken. Anbetracht des Aufwands den Diesel hierher zu bringen ein durchaus fairer Preis.
Felsen am StraßenrandDie King Leopold RangesOberhalb des WasserfallsHier lässt sich prima schwimmenBlick in die SchluchtAbendstimmung am Mt Hart
Heute habe ich die Umgebung von Mt. Hart erkundet. Zuerst bin ich in die Dolorite Gorge gewandert. Der Weg hinein führt durch das Bachbett über das Geröll, daß in der Regenzeit angespült wird. Obwohl der Weg nur knapp 2km lang dauert es doch fast eine Stunde. Das besondere in dieser Schlucht ist das schwarze vulkanische Gestein, daß sonst hier nicht zu finden ist. In der Schlucht fließt ein kleiner Bach, der sich an zwei Stellen zu einer kleinen Teich erweitert, wo man auch Baden kann. Als nächstes bin ich zum Annie’s Creek gefahren. Das ist ein kleiner Bachlauf, wo man mit dem 4WD auch hindurch fahren kann. Immerhin war die Durchfahrt 60 cm tief und ziemlich steinig. Für den Troopy aber kein Problem. Nachmittags bin ich schließlich zum Barker’s Pool gefahren, wo der Bach, der an der Lodge vorbeifließt, sich verbreitert. Zum Schwimmen gehen war mir der erste Teil zu schlammig. 200 m weiter gab es einen schönen Platz mit einem großen Felsen und einem kleinen Sandstrand, wo man prima ins Wasser gehen konnte. Erstaunlicherweise war das Wasser um den Felsen herum so tief, daß man dort richtig schwimmen konnte. Zum Abendessen gab’s heute eine richtig leckere Pizza in der Lodge.
Dolorite GorgeHier muss man durchDer BadeteichAnnie’s CreekDie Furt Barker’s PoolDer schönere Badeplatz
Heute habe ich mich auf den Weg zum Mt. Barnett Roadhouse und dem dazugehörigen Campground an der Manning Gorge gemacht. Zuerst ging es über die 50 km lange ziemlich gute Piste vom Mt. Hart Resort zurück zur Gibb River Road. Danach ging es 50 km weiter zum Imintji Community General Store. Die haben, für 10$ pro 200 MB, Internet verfügbar. Das habe ich genutzt um die Webseite zu aktualisieren und die Offline Daten für Wikicamps herunterzuladen. Insgesamt bin ich 1,5 Stunden dort geblieben. Danach bin ich zur Adcock Gorge gefahren. Die 5 km Zufahrt zur Schlucht waren so schlecht, daß ich nur zwischen 10 und 20 km/h fahren konnte. Die Schlucht ist eigentlich nur ein großes Wasserloch umgeben von ca. 20 m hohen Felsen. Leider ist das Wasser ziemlich schmutzig und nicht zum Baden geeignet. Es gibt allerdings schöne Seerosen zu sehen. Zurück auf der Gibb ging es über eine kleine Hügelkette. Die Straße war hier so schlecht, das man stellenweise nur noch 20 km/h fahren konnte. Erstaunlicherweise gibt es genau hier die Over The Range Tyre Repair Werkstatt. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Kurz hinter der Hügelkette gibt es noch die Galvans Gorge zu sehen. Die hatte im Moment so gut wie kein Wasser. Sehenswert sollen Felszeichnungen der Aborigines sein, die ich aber nicht gefunden habe. 20 km weiter ist dann das Mt. Barnett Roadhouse erreicht. Hier habe ich mir das Ticket für die Manning Gorge und den Campground geholt. Die Manning Gorge eignet sich richtig gut zum Schwimmen. Der Teich ist groß, hat tiefes, klares Wasser und sogar einen kleinen Sandstrand. Hier habe ich heute übernachtet.
Imintji Community General Store.Adcock GorgeGalvans GorgeMt. Barnett RoadhouseManning Gorge
Heute morgen bin ich zuerst die 30 km zur Barnett River Gorge gefahren. Der Abzweig dorthin ist nicht beschildert und kann leicht übersehen werden. Nach 3 km kommt man an einen Parkplatz, wo man nur noch zu Fuß weiter kommt. Das Gelände gehört einer Aborigines Community, die sich viel Mühe gibt, die Schlucht für Besucher zugänglich zu machen. Trotzdem ist es nicht einfach den Weg in die Schlucht zu finden. Der erste Teil zu einem schönen Badeplatz ist noch recht gut zu finden, da man einfach dem Trampelpfad der anderen Besucher folgt. Der Schlucht hat richtig viel Wasser. Der Stelle zum Baden ist mehrere hundert Meter lang, ziemlich breit und auch ziemlich tief. Der Weg über die Felsen zum oberen Teil der Schlucht ist schon deutlich schwerer zu finden. Bis zum ersten Aussichtspunkt gibt es noch ab und an einen Wegweiser, danach nur noch gelegentlich eine Steinpyramide. Belohnt wird man nach einer Stunde mit einem steilen Abstieg in die Schlucht. Hier gibt es dann kleine Wasserfälle und jede Menge Möglichkeiten zu baden. Insgesamt betrachtet ist das mit die beste Schlucht die ich bisher in den Kimberleys gesehen habe. Zurück auf der Gibb wird die Straße immer schlechter. Es findet sich kaum noch eine Geschwindigkeit wo es nicht furchtbar rappelt. Nach 40 km mache ich eine Pause an der Gibb River Station und halte ein Schwätzchen mit Clyde, dem Besitzer und Betreiber des kleinen Ladens. Der gibt mir noch einen Tipp wo man nach weiteren 40 km schöne Felszeichnungen der Aborigines sehen kann. Ab hier ist die Gibb einfach nur noch eine Katastrophe. Meistens kann man nur noch 20 km/h fahren, manchmal noch weniger. Bis zu den wirklich einmaligen Felszeichnungen brauche ich 1,5 Stunden. Mein geplanter Übernachtungsplatz ist noch 61 km entfernt. Das ist heute nicht mehr zu schaffen. Deshalb übernachte ich heute am Russ Creek. Das ist ein schöner Platz an einem kleinen Fluss mit Feuerstellen und schattigen Bäumen.
Sandiges FlussbettBarnett River GorgeAm LookoutOberes Ende der SchluchtAm Gibb River StoreRuss Creek CampRuss Creek
Heute bin ich schon recht früh weitergefahren. Zum Glück ist im folgenden Abschnitt der Gibb vor nicht allzu langer Zeit der Grader entlang gefahren und hat die Straße in einen guten Zustand versetzt. Erst nach 55 km folgt die holprige Durack River Crossing. Die nach weiteren 25 km folgende Überquerung eines Höhenzuges ist wieder äußerst steinig. Kurz darauf habe ich mir die eindrucksvollen Bindoola Falls angesehen. Zwar fließt da im Moment kein Wasser über die Fälle aber anhand des riesigen Strudelbeckens kann man erahnen welche Wassermassen hier in der Regenzeit herunterstürzen. Am nur 6 km entfernt gelegenen Cockburn Ranges Lookout hat man als einzigen Punkt an der Gibb Telstra Empfang. Das habe ich genutzt um die Webseite zu aktualisieren. Der Ausblick über die Cockburn Ranges und den Pentecost River ist absolut sehenswert. Kurz darauf folgt schon die Pentecost River Crossing. Im Reiseführer steht noch das dort immer Wasser ist. Dieses Jahr ist die Durchfahrt aber trocken. Nicht desto trotz ein beeindruckend breiter Fluss. Von hier bin ich zur El Questro Homestead gefahren, wo ich die nächsten zwei Tage bleiben werde.
Durack River CrossingBindoola FallsCockburn RangesPentecost RiverPentecost River CrossingEin beeindruckend breites FlussbettEl Questro Homestead
Heute morgen bin ich schon um 8:30 Uhr zur El Questro Gorge gefahren. Hierzu muss man zuerst durch den Pentecost River fahren, wo das Wasser aber nur maximal 30 cm tief ist und danach durch einen relativ breiten Creek, wo das Wasser ungefähr 75 cm tief ist. Autos ohne Schnorchel können da nicht durchfahren. Ich bin da im 2 Gang mit Untersetzung durchgefahren. Das Wasser reichte bis zur Oberkante der Stoßstange und etwa 10 cm über die Unterkante der Türen. Der Boden des Creeks bestand aus größeren Flusskieseln. Hat der Troopy prima gemeistert. Wasser ist auch keins ins Auto gelaufen. Danach bin ich in die Schlucht gewandert. Die wird schon nach einem halben Kilometer immer enger und ist mit vielen Palmen bewachsen. Das letzte Stück bis zum Middle Pool ist schon mit einer Klamm in den Alpen vergleichbar. Am Middle Pool versperrt ein großer Felsen die Schlucht. Für mich war hier das Ende der Wanderung erreicht. Zum Felsen muss man durch über einen Meter tiefes Wasser wahten und dann Barfuß, mit nassen Füßen, den Felsen hinauf steigen. Für die Jugend war das kein Problem, mit war es zu heikel, zumal es nur sehr schmale Tritte auf dem Felsen gibt. Nach drei Stunden war ich von der Wanderung zurück und habe dann noch die benachbarte Moonshine Gorge besucht
Pentecost River Crossing, 30 cm WassertiefeCreek Crossing, 75 cm WassertiefePalmen am Anfang der SchluchtDie Schlucht wird schmalerAm Middle PoolSo geht’s hier hinauf
Gegen 12 Uhr bin ich in die Moonshine Gorge gewandert. Bereits nach 200 m erreicht man den ersten Badeteich. Hier säumen nur niedrige Felsen das Ufer und eine Schlucht ist noch nicht richtig erkennbar. Im weiteren Verlauf folgt der Weg dem Bachlauf und führt dabei teilweise über Sandbänke oder die Geröllflächen, die der Bach bei Hochwasser angespült hat. Leider ist der Weg hier ziemlich schlecht markiert, weshalb ich häufiger nach dem richtigen Weg suchen muss. Entlang des Weges sieht man verschiedene Palmen, viele Schmetterlinge und Libellen und zu meinem Erstaunen auch fleischfressende Pflanzen. Bis zum Ende des Wanderweges an einem weiteren großen Badeteich habe ich 1,5 Stunden gebraucht. Das Wasser im Teich ist erstaunlich kalt. Trotzdem tut die Abkühlung nach der Wanderung in der Mittagshitze gut. Für den Rückweg habe ich dann nur noch eine Stunde gebraucht und war gegen 15 Uhr wieder zurück am Parkplatz.
Moonshine Gorge, 1. TeichDer Weg folgt immer dem BachbettFleischfressende PflanzeBlühendes GrasEnde der Wanderung am 2. Teich